Läb am Egge

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Baggenstos/Rudolf, Marc Dusseiller, Urs Gaudenz, Sachiko Hirosue, Boris Magrini, Paula Pin, Brian Degger, Simon Park, Tobias Hafner, Hans-Peter Gosteli, Stefan Wagner


Läb(e) am Egge | 20. – 26. Oktober 2014

Location

Corner College, Kochstrasse 1, 8004 Zürich.

Hintergrund

Das Projekt «Läb(e) am Egge» untersucht seit Sommer 2014 biologisches Licht von Tieren, Pflanzen und Bakterien. Mit einfachen Mitteln haben wir in unserem Studio ein Labor mit Mikroskop und den not- wendigsten Utensilien und Chemikalien eingerichtet und begannen biolumineszierende Pilze und Bakterien zu züchten, um sie nach unseren Vorstellungen wachsen zu lassen. Die Untersuchungen, Recherchen, Experimente und deren Ergebnisse veröffentlichen wir fortlaufend auf der folgender Webseite: http://hackteria.org/wiki/Explorations_in_BioLuminescence

In Zusammenarbeit mit Stefan Wagner vom Corner College und der Gruppe Hackteria ist im Vorfeld eine Talk/ Präsentations - Reihe, «HSC - Hackteria Swiss Curriculum» entstanden, die seit Mai 2014 einmal monatlich stattfindet. (Siehe auch weiter unten die kurze Zusammenstellung der bisherigen Aktivitäten) HSC ist ein Diskussions-Format mit dem Ziel eine öffentliche Diskussion über verschiedene Aspekte von Bio art | Wissenschaft | Technologie und verwandte Praktiken zu führen. http://www.corner-college.com/Archiv/48 http://hackteria.org/wiki/HSC

Das «Läb(e) am Egge» ist aus dieser Reihe hervorgegangen, will aber zur diskursiven Ebene mit einem längeren Zeitrahmen auch einen Fokus auf praktische Labortätigkeit und konkretes Experimentieren legen.

Überblick

Vom 20. - 26. Oktober werden wir für eine Woche, im Corner College Zürich ein, „Bio-Labor“ einrichten und be- treiben. Unsere öffentlich zugänglichen Laborexperimente werden ergänzt mit Präsentationen, Talks und Work- shops von eingeladenen Gästen und Colaborationen. (Siehe Programm.) Dabei geht es uns darum verschiedene Professionen zusammen zu bringen. Das Core Team besteht bereits aus KünstlerInnen, IngenieurInnen, BiotechnikerInnen und wir möchten dazu weitere Positionen und Blickwinkel er- möglichen. Wir lassen Kunst, Wissenschaft, neue Technologien und Geschichte aufeinander treffen und schauen was bei der Auseinandersetzung entsteht. Mit Biolumineszenz wollen wir Licht in die verborgene Laborwelt bringen. „Open source“, „Do it your self“, „Do it with others“ sind unsere Werkzeuge, um einen kritischen Blick auf die heutige Abhängigkeit von Pharma- und Chemieindustrie zu werfen. Es wird auch ersichtlich werden, was für Infrastruktur benötigt wird, um ein minimales oder temporäres Labor zu betreiben. Schon mit geringem Aufwand ist einiges möglich und man kann mit entsprechendem Know-How einiges davon selbst bauen. Ein ebenso zentraler Teil werden Phenomene sein, die in unserer Kultur beinahe in vergessenheit geraten sind. Bei vielen Leuten, wie auch bei uns, liess der Begriff Biolumineszenz zuerst an Leuchtkäfer und Tiere aus der Tiefsee denken. Dass aber auch Holz in unseren Wäldern leuchten kann ist vielen nicht geläufig.

Tentative Schedule

Montag


Dienstag


Mittwoch


Donnerstag


Freitag


Samstag


Sonntag

Teilnehmer

Kuration und Organsiation

  • Andreas, Baggenstos/Rudolf
  • Heidy, Baggenstos/Rudolf
  • Marc Dusseiller, Hackteria
  • Boris Magrini, Kunsthistoriker
  • Stefan Wagner, Corner College

Eingeladene Gäste

preparatory research

Thematischer Hintergrund

„Wer jemals in einer warmen Juninacht die Johanniskäferchen gleich lebenden Irrlichtern durch die Lüfte hu- schen sah, wer im finsteren Walde einmal einem faulenden leuchtenden Baumstumpf begegnete, wer zum ersten Male im finsteren Keller leuchtendes Fleisch gesehen oder sich an dem herrlichen Schauspiele des Meer- leuchtens ergötzt hat, der wird die geheimnisvolle, zauberhafte Wirkung, die das Licht der Lebewesen auf den Menschen seit jeher ausgeübt hat, gewiß an sich verspürt haben.“ Zitat aus „Populäre biologische Vorträge“ Professor Hans Molisch - „Das Leuchten der Pflanzen“ 1906.

Phototaxis Of Human Beings

Phototaxis ist eine Art von Taxis, oder motorischer Bewegung eines Organismus, der sich zu einem Lichtreiz hin, oder sich von diesem weg bewegt. Der Begriff wird meistens in bezug auf Tiere, Pflanzen, Mikroorganismen und weniger auf den Menschen angewendet. Wir denken aber, dass er auch ganz gut auf Menschliche eigen- arten zutrifft. Zum Beispiel auf seine Faszination für Lämpchen, Lichterketten, Kerzenmeer, Feuerwerk etc. An grossen Festanlässen kann man verschiedensten Leucht-Accessoires begegnen. Die Wunderkerze ist da schon lange kein Einzelfall mehr. Neonfarbene Knicklichter, leuchtende Brillen, Fingerringe, Anhänger, farbwechselnde LED-Schnürsenkel, LED-Fallschirmchen etc. schwirren durch die dunkle Nacht. Und dies in einer Üppigkeit, dass man sich bald fragt: „Warum zum Teufel muss eigentlich immer alles leuchten?“

Experimente / Recherchen / Literatur / Forschung

Als Ausgangsmaterial für die «Open-Lab Week» im Oktober dienen uns diverse Recherchen und Experimente die wir ge- macht haben.

Leuchtendes Holz ist ein Pänomen, das durch einen biolumineszierenden Pilz verursacht wird. Einer davon ist Armillaria und ist in den Schweizer Wäldern weit verbreitet. Nachdem wir durch einen bekannten das erste mal von leuchtenden Holz gehört hatten, versuchten wir es selbst aufzufinden. Wir begannen Vorkommen, Fundorte, Holzarten, Verhalten etc. zu dokumentierten. In einem weiteren Schritt versuchten wir das Myzel des Pilzes auf Agar-Medien in Reinkultur zu züchten.

Explorations in Bioluminescence